Projektvorstellung Saaleaue
Die Saaleaue im FFH-Gebiet Nr. 154 „Saaletal zwischen Hohenwarte und Saalfeld“ befindet sich im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt zwischen Tauschwitz (Kaulsdorf) und Reschwitz (Saalfeld) und damit vollständig im Naturpark Thüringer Schiefergebirge / Obere Saale. Der Schwerpunkt des Projektes liegt auf den im Managementplan ausgewiesenen Habitatflächen des Bibers. Damit werden ebenfalls die ausgewiesenen Habitatflächen von Fischotter, Westgroppe, Bachneunauge, Kammmolch und Wiesenknopfameisenbläuling erfasst.
Das Projektgebiet ist geprägt von anthropogener Nutzung und Beeinträchtigung. Hierzu gehören u.a. die Veränderung des Abflussregimes durch den Bau der Saaletalsperren (1936-1942) sowie Nähr- und Schadstoffeinträge durch angrenzende landwirtschaftliche Nutzung und durch Verkehrstrassen. Entlang des Gewässers breiten sich zudem Neophyten wie der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) und das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) aus und verdrängen typische heimische krautige Pflanzen wie Mädesüß (Filipendula ulmaria) und Wasserdost (Eupatorium cannabinum).
Im Managementplan (MAP) (Triops 2018) zum FFH-Gebiet Nr. 154 werden entsprechend der Beeinträchtigungen zwei größer angelegte Maßnahmenkonzepte zur Behebung der Defizite vorgeschlagen.
Zum einen wird die Erarbeitung eines Behandlungskonzeptes zum Umgang mit gebietsfremden Arten empfohlen. Hierbei sind aufgrund der Fließgewässerdynamik auch die Oberläufe der Zuflüsse außerhalb des FFH-Gebietes zu berücksichtigen. Zum anderen soll eine zusammenhängende Auenlandschaft mit regelmäßig überschwemmten Kleingewässern und einem extensiv bis gar nicht genutzten Gewässerumfeld entstehen. Vor allem letztere Maßnahme dient der Optimierung des Lebensraums des Bibers (Castor fiber, FFH-Anhang II). Gleichzeitig profitieren auch weitere Anhang II-Arten wie Fischotter, Nördlicher Kammmolch und Wiesenknopfameisenbläuling von einer derartigen Umgestaltung.
Aufgrund der kleinflächigen Besitzverhältnisse und unterschiedlichster Interessensgruppen (Landwirtschaft, Hochwasserschutz, Durchgängigkeit von Fließgewässern, Gewässerunterhaltung, Tourismus) ist das oberste Ziel dieses Projektes, die genannten Maßnahmen zu kommunizieren und geeignete Strukturen bzw. Möglichkeiten zu deren Realisierung zu finden.
Neben diesen größeren zusammenhängenden Maßnahmen sollen im Rahmen des Projektes auch Kleinmaßnahmen praktisch umgesetzt werden (s. Tabelle). Hier liegen die Schwerpunkte auf Umsetzungsmaßnahmen im Bereich des Angergrabens bei Weischwitz sowie auf der Beratung von Landnutzern. Erfolgversprechende Maßnahmen bei der Eindämmung von Neophyten werden angesichts der Laufzeit von ca. 1,5 Jahren nicht erwartet und stehen daher nicht im Vordergrund.
Ziel |
Maßnahme(n) |
Optimierung des Lebensraums für den Biber (Kleinmaßnahmen) |
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Optimierung des Lebensraumes für den Wiesenknopfameisenbläuling |
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Sicherung von Restvorkommen des Nördlichen Kammmolches |
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Reduzierung von Stoffeinträgen aus landwirtschaftlicher Nutzung |
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Eindämmung von Neophyten |
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